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Definition
und Ziel Das
Übersetzen
eines lateinischen Textes ins Deutsche ist ein komplexer Vorgang, der
aus zahlreichen Zwischenschritten und Einzelentscheidungen besteht, die
mehr oder weniger bewusst vollzogen werden: Wo steht z.B. das
übergeordnete Prädikat, das den Satz regiert? Welche
Satzteile beziehen sich aufeinander? Diese Seite geht von der Annahme
aus, dass einige dieser (notwendigen) Schritte und Entscheidungen durch
die (typo)graphische Anordnung und Auszeichnung des Textes in diesem
festgehalten werden können.
Dabei ist es hilfreich, wenn der Ausgangstext (zunächst ohne alle Formatierungen) in einem Textverabeitungsprogramm bearbeitet werden kann. Die wichtigsten Tasten sind dann die Enter-Taste, um den Text umzubrechen und in kurze Sinnzeilen zu zerlegen (vgl. 2.1), und die Tabulator-Taste, um die Zeilen entsprechend ihrer syntaktischen Hierarchie zu ordnen (vgl. 2.2). Später kommen weitere Textauszeichnungen und Markierungen hinzu. Ich vertrete folgende These: Ein korrekt angeordneter, eingerückter und markierter Text mit einigen Vokabelangaben am Rand ist jeder ausformulierten deutschen Übersetzung überlegen, wenn es darum geht, den (lateinischen) Ausgangstext für eine spätere Interpretation syntaktisch und stilistisch vollständig zu durchdringen. Merke: Diese Überlegungen gelten nur für die Prosa. In der Dichtung (Poesie) folgen die Zeilen dem Metrum und können nicht verändert werden. - Rechts ein fertig strukturierte Seite aus Ciceros Rede Pro Murena (Kap. 4); ein am Computer gesetztes Textdiagramm und handschriftliche Markierungen ergänzen sich. |
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